Aktuell

Klang-Schöfpung | Innen-Raum

Ausstellung im Zuge von

OPENING 24 TUFA Trier
Internationales Festival für Aktuelle Klangkunst

 

OpenExpo von 2.2. - 2.3.2024

-Videos der Ausstellung sind hier zu finden. 

 
Installationen:

 

„Ac-corded Containers“

11+1 leere ICB-Container (bestückt mit Klang-Saiten, Cello-Stegen und jeweils einem Schlauch-Stück) auf Pallenteilen, 11 Stühle und 11 Moos-Inseln - sind als Impuls-Instrumentarium in der Ausstellung versammelt. Sie laden zum schöpferischen Umgang und Verweilen im Rahmen des Klang-Festivals ein. Für den Besucher eröffnet sich die Installation als Angebot für ein Hör-Spiel der besonderen Art.

 

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„Atem- Blasen“

- Atmen als „Werk“ und persönlicher Beitrag zur gemeinsamen Skulptur: „Ein Meer von Atem“ und zum Klangspiel "Atem-Brise".

Die Besucher der Ausstellung sind eingeladen sich einen Ballon aus der Installation (Batterie von 365 Ballons) zu nehmen und ihren Atem darin zu sammeln. Beim Füllen der Ballons (Atem-Blasen) wird das Atmen als Klangquelle gehört und aufgenommen. Der gesammelte Atem, die Verdichtung und Konzentration des Odems der Besucher in den „Atem-Blasen“, sowie die Atem-Aufnahmen werden als schöpferischer Beitrag zur Komposition „Sema Tawy“ am Ende der Ausstellung verwendet. 

Auf der 6x6 m großen in den Raum gespannten Leinwand werden die mit den Namen beschrifteten Atem-Blasen der Besucher versammelt und am Ende der Ausstellung als Klangquelle für eine musikalische Komposition für 12 Musiker - „Sema Tawy - Solange der Atem reicht…“ - verwendet und durch die leeren Container (Innenräume) geleitet.
 

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Hintergrund

 

Donauschule - Eine 7-Tage Schöpfung

In 7 Tagen wurden 2018 aus der Donau (an 40 Stellen im Flussabschnitt zwischen Inn und March /Passau – Bratislava) in kleinen Gruppen jeweils 1000 Liter Wasser in Container geschöpft. Die Dauer des schöpferischen Akts der Teams (40 x ca. 1 Stunde Wasserschöpfen) hat in etwa der Zeit entsprochen, die das Wasser im Fluss dazu braucht, die Strecke von Passau bis Bratislava zurückzulegen.

 

Nach der Zusammenführung und Ruhephase des geschöpften Wassers in den Containern fand eine Reinigung (durch Ablagerung der Sedimente in den Containern) statt. In der dreitägigen Aktion „Zusammenfluss, Durchfluss und Rückfluss des Donauwassers in die Große Mühl und die Donau wurden ca. 40.000 Liter Wasser durch und in die 6x6m ausgestellte Leinwand geleitet. Dabei fand eine erneute Filtrierung (Sedimentfilter) und Reinigung des Wassers statt.

 

Videos und Fotoarbeiten in der Ausstellung


Video: „Der erste Tropfen“ - Ich bin ein Atmer…
             3:59min/loop

Video: 2023/2024
„Donau-Körper-Container-Schöpfung“
      1h53min/ loop

Video: 2019/2024
ICHTOS - Die Wiedergeburt eines Flusses
6:53 min/ loop

„Container-Innenräume“
12 Fotoabzüge in Keilrahmen (40x50cm)

„Container-Innenräume“
8+2 Fotoabzüge 40x 30 cm gerahmt/Glas

„Container-Körper“
2 Fotos 100x70cm 

Video: Innenräume
60 Container-Innenräume/ loop

Donau-Körper / Innen-Räume
(2017, Kunstmuseum Lentos/ Linz/ AUT)

Bei der Aktion „Donau-Körper“ waren etwa 700 Menschen beteiligt. In kleinen Gruppen wurden an 60 Tagen jeweils ungefähr 1000 Liter Wasser aus der Donau in Container geschöpft. Die ca. 60.000 Liter Wasser entsprechen in etwa der Menge an Wasser, die in einem Leben durch einen Menschen-Körper fließt. Am Ende der Aktion wurde das geschöpfte Wasser aus den Containern als Quellgrund für einen neuen Donauzufluss verwendet. Das gemeinsam „Geschöpf“ (Donau-Körper) wurde als Schöpfungs-Feld im Kunstmuseum Lentos/ Linz/ AUT ausgestellt und anschließend wieder - als von Menschen erzeugter Zufluss in die Donau eingeflossen. Das Wasser und die Aktion haben „Spuren im Inneren„ hinterlassen.

 

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Triptychon „Erinnerungsraum“ 
- 3 Kopien & Übermalung

 

„Sema Tawy-Bild“ 60x60cm

Luxortempel/ Thron Ramses II ;
 ca. 1300 v.Chr.) 
 
„Pfingst-Bild“ 83x83cm
Westfälisch, um 1370/80, Aussendung des Heiligen Geistes, Bildfeld vom rechten Flügel des sogenannten Osnabrücker Altares, von Eichenholz auf Sperrholz übertragen, 58 x 59 cm, Wallraf-Richartz-Museum, WRM 352, 
Wallraf-Richartz-Museum

 

"Truth" 100x70cm
Joseph Beuys, Richtkräfte einer neuen Gesellschaft, 1974. Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie im Hamburger Bahnhof. 100 Kreidetafeln

 

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„Sema Tawy“

Der altägyptische Begriff „Sema Tawy“, die Vereinigung der beiden Länder beschreibt einen dynamischen Vorgang. In der hieroglyphische Schreibweise wird die Verbindung durch das Verknüpfen von Pflanzen an einer Luftröhre und gleichzeitigem Betätigen der Lunge von zwei Seiten dargestellt. Die ausgestellte Abbildung aus dem Luxortempel zeigt die beiden Nilgottheiten Hapi beim verbinden von Lotus- und Papyrus-Pflanze (die beiden Symbol-Pflanzen für Ober- und Unterägypten) um eine Luftröhre, die aus zwei Lungenflügeln in den Himmel (Himmels-Hieroglyphe) ragt. Die jeweiligen Ländersymbole (siehe Blütenköpfe) enden trotz Verbundenheit wieder im eigenen Feld…Das altägyptische Prinzip „Sema Tawy“ bringt ganz allgemein eine atmende, lebendige Verbindung von Polaritäten (Oben und Unten, Himmel und Erde, Materie und Geist, Gut und Böse,) zum Ausdruck.
 
Auszüge aus: Anne Brannys; Eine Enzyklopädie des Zarten,
                     Frankfurter Verlagsanstalt, 2017

- Atem

Die vegetative Körperfunktion des Atmens, also das Einholen, Verarbeiten und Abgeben von Luft (Ariel) zur Aufrechterhaltung aller physiologischen Prozesse eines Lebewesens, steht symbolisch für die Tatsache des Lebens. Vom ersten Atemzug, den ein Neugeborenes tut, und vom Aushauchen des Lebens auf dem Sterbebett ist unser Dasein eingerahmt. Der Atem versichert uns der Anwesenheit eines anderen, es kann ein beruhigendes und *berückendes (?)* Gefühl auslösen, den Atemzügen eines nahen Menschen zu lauschen (‹Lauschen ). Wird eine Berührung, ein Eindruck als überwältigend erlebt, werden wir sprichwörtlich unseres Atems beraubt. Obwohl der Atem rhythmisch verläuft, gleicht kein Atemzug dem anderen exakt. Die Erkenntnis, dass jeder Atemzug wie jeder Augenblick unwiederbringlich vergehen muss, hat mich als Kind zu Experimenten des Luftanhaltens veranlasst, mit der Vorstellung, so auch die Zeit anhalten zu können (- Vergehen).
In religiösen Vorstellungen haucht Gott dem ersten Menschen Adam Leben ein; erst mit dieser Handlung ist die Schöpfung des seelenvollen Menschen vollzogen.


- Lauschen


Das Lauschen ist eine Tätigkeit, bei der angestrengt besonders feine akustische Signale einer Geräuschquelle aufgenommen werden, stellt also eine spezielle Form des Hörens dar.
Im allgemeinen Sprachgebrauch wird Lauschen für ein besonders differenziertes und achtsames Hören verwendet oder auch für den Akt akustischer Spionage. Immer ist mit dem Lauschen die absolute eigene Stille und starke Konzentration konnotiert, der Lauschende muss die von ihm selbst produzierten Geräusche weitestgehend unterbinden, um die Geräuschquelle nicht zu verschrecken oder nicht entdeckt zu werden.
Mit dem Lauschen sind deshalb bestimmte Körperhaltungen wie das Schleichen auf Zehenspitzen, der behutsame Kontakt des Ohres mit Türen oder Wänden und das Anhalten des Atems symbolisch verbunden.


Partituren:

„Atem-Pause“

Partitur für zwei oder mehr Spieler über die Dauer des Opening24 Festivals. 
Die installierten Container stehen zum freien Bespielen zur Verfügung. 
- Beim Anspielen von Container-Saiten und dem Klopfen auf die Container wird der Atem angehalten. 

„Durch-Atmen“

Im Innenraum des Containerkreises stehen 12 Stühle zum Verweilen und Durchatmen. Schläuche mit Trichtern sind mit den Containern verbunden - man kann diese an die Ohren halten und so dem Innenraum sowie dem Spiel der anderen an den Containern lauschen, oder nach Belieben selbst hineinspielen.
/ Alleine Atmen / Gemeinsam Atmen / Miteinander Atmen /

 

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„Ich bin ein Atmer“ (Zitat: Marcel Duchamp)

„Das Meer rauscht und rauscht bis es lauscht„ (Zitat: Johanna Fritsch)

„Der Fluss ist in uns, das Meer ist um uns.“ (Zitat: T.S.Elliott)

 

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Eröffnung

 

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Performance: "Der erste Tropfen" am 4.2.2024 um 11 Uhr

 

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anschließendes Gespräch

zur Biografie und Ausstellung zwischen Joachim Eckl und Thomas Rath

 

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