Water-Gift: Carry me home

Performance & Installation von Joachim Eckl

 

Dezember 2008 – Februar 2009
Museum of Modern Art
Kairo

 

1 Fass mit Nilwasser, 2 Eimer, 3 Schöpfkellen, 365 leere Glasflaschen, Video

 

Ausstellung von Joachim Eckl als Teil einer gemeinsamen Ausstellung mit Rasha Ragab im Museum of Modern Art. Teil des Programms der 11. internationalen Biennale in Kairo 2008.

 

 

Der Künstler schöpfte Wasser aus dem Nil und brachte es anschließend in die Galerie. Es wurde nicht nur zu Ausstellungszwecken genutzt, sondern fungierte als Geschenk für alle Besucher. Die Worte CARRY ME HOME laden ein und fordern auf, sich eine Schöpfkelle zu nehmen, ein leeres Glas mit dem Wasser aus der installierten Tonne mit Nilwasser zu füllen und das Wasser „nach Hause“ zu bringen. „Die Heimat“ ist sicherlich irgendwo außerhalb der Galerie anzunehmen. Aber was mag damit wirklich gemeint sein: Die Heimat des Wassers, also der Fluss? Oder das eigene Heim, in das man das Wasser bringen möchte? Der Besucher trifft die Entscheidung, was er tun möchte und wohin er das Wasser bringt. Man muss darüber nachdenken. In diesem Prozess ist jeder Besucher aufgefordert, sich um das Wasser-Geschenk des Nils zu kümmern. Er wird schon durch diese Auseinandersetzung zum Teilnehmer dieser „Wasser-Schöpfung“ und noch mehr, wenn er diesen Prozess mit einer Aktion beantwortet und das Wasser „nach Hause“ bringt.

 

7 TAGE DES NILS: 1 FLUSS– 7 ZEITEN – 7 WASSER


Performance - Installation
Von Joachim Eckl

 

Kairo 2008
Fotos Rasha Ragab

 

7 Trinkwasser-Flaschen gefüllt mit Nil-Wasser, 7 Tonvasen, 7 Fotografien
Text: NOT FOR DRINKING – BUT FOR THINKING

 

7 Tage am Stück ging der Künstler zum Nil und vollzog die immer gleiche Prozedur: Er schöpfte Flusswasser in eine leere Trinkwasser-Flasche, die er vorher geleert hatte indem er sie austrank. Jeden Tag zur Mittagszeit ging er zum Fluss, immer zur gleichen Zeit des Tages, zum gleichen Ort am Fluss. Doch jedes Mal, wenn er seine Flasche füllte und Wasser aus dem Fluss nahm, sah er sich mit anderem Wasser dieses Flusses konfrontiert. „ Man kann nie ein und denselben Fluss zweimal betreten“. Der Künstler spielt in seiner Performance

„7 TAGE DES NILS“ einerseits mit dem formalen Bild des Hieroglyphen Wasser Symbols, das den Geist des Wassers als transparenten Tropfen über einem Wassergefäß zeigt. Andererseits macht er auf den aktuellen Aspekt der Wasserqualität des Nils aufmerksam, indem er seinem Kunstwerk die Worte hinzufügt:

NOT FOR DRINKING – BUT FOR THINKING

 

ACTING AND REFLECTING – TIME


Video-Installation von Joachim Eckl

Luxor/Wien/Kairo, 2008

In Zusammenarbeit mit Rasha Ragab/Performances, Werner Fritsch/Kamera Wasser-Video and Konzept für die Licht Performance/Faust Sonnengesang, Kurt Hennrich/ Video-Screenworks-1z1 Wien 
2 Videos, 1 Uhr, Black Box

 

Diese Installation lässt die Zeit erfahren. Licht, Wasser, Bewegung und wesentliche Aspekte der menschlichen Geschichte sind in dieser Arbeit enthalten. In einem schwarzen Raum werden 2 Videos parallel in extremer Slow motion gezeigt. Sie werden über einer Uhr projiziert, die die aktuelle Zeit zeigt. In einem der Videos agieren ein Mann und eine Frau in traditionell ägyptischer Kleidung auf einem Boot, das in der Mitte des Nils treibt. Sie schöpfen Wasser vom Fluss. Beide scheinen gleichzeitig verbunden und getrennt zu sein. Der Rhythmus ihrer Bewegungen vereint und verliert sich immer wieder. Das zweite Video zeigt eine ägyptische Frau, die an einer Wand mit Hieroglyphen im Grab des Horeb entlangläuft. Sie ähnelt einer Göttin, die im Sonnenlicht schwebt. Ihre Erscheinung reflektiert das Licht des Jetzt und das Wissen der Vergangenheit. Die Zeit scheint sich in diesem archaischen Bild auszudehnen, aus uralter Zeit der Vergangenheit ins Jetzt.

 

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