Donau-Nil-Mündung

Ein Wasser-Kunst-Projekt, das Flüsse, Menschen und Kulturen verbindet


Von Joachim Eckl in Kooperation mit Karl-Heinz Tritschler und Mohamed el Saidi

11. April 2008
Ägypten

Wasser ist nicht nur ein Element, sondern Ursprung des Lebens und Basis jeglicher menschlicher Interaktion. Ohne das gemeinsame Bewerkstelligen der Wasserversorgung ist kein Siedlungswesen denkbar. Wasser verbindet Menschen, Länder und Kulturen.

An Bord von sieben Schiffen, sechs Floukas und Mohamed el Saidis historischer Dongola aus dem Jahr 1835 brachten 24 Menschen aus sieben verschiedenen Ländern das Wasser der Donau mit dem Wasser des Nil zusammen. Das Donauwasser stammt aus der Donau-Ursprungs-Schöpfung von Joachim Eckl, das der Künstler mit nach Luxor gebracht hatte.
Auf den Booten wurde ein über 3000 Jahre altes Wasser-Opferritual vollzogen: Menschen aus Österreich, Deutschland, Spanien, Schottland, Amerika und Ägypten lassen die Donau in den Nil münden.

 

Vor diesem gemeinschaftlichen Ritual auf dem Nil fand ein einwöchiger Workshop mit Karl-Heinz Tritschler im Marsam Hotel in Gourna in West-Bank Luxor statt. Aus einem heutigen europäischen Verständnis heraus ging es darum, die pharaonische Tradition, den Göttern Wasser zu bringen, zu verstehen und zu transformieren. Auf dem Weg zum Nil wurde das Wasser zum Sethos I Tempel gebracht und dort mit dem Geist der altägyptischen Kultur aufgeladen, der die Basis aller existierenden modernen Kulturen bildet. Dort verdeutlichte Karl-Heinz Tritschler am Beispiel der Wasser Rituale, die Rolle, die Wasser in der ägyptischen Mythologie gespielt hat.

 

Am 11. April 2008 bildeten dann sieben Boote zwischen Karnak und dem Sethos I Tempel eine verbindende Brücke auf dem Nil, die die frühere Verbindung der historischen Stätten deutlich machte. Auf diesen traditionell ägyptischen Segelbooten wurde dann das Donauwasser in ritualisierter Form dem Nil übergeben.

 

7 Schritte des Wasserrituals wurden von 7 Menschen auf den Booten ausgeführt:

 

3 x Das Wasser der Donau wird mit dem Mund in einer Fontäne in den Nil geblasen - Wasserdunst / Nebel
3x Das Wasser der Donau wird mit der Hand in den Nil getropft – Tropfen / Regen
1x Das Wasser der Donau wird aus der Tonvase in den Nil gegossen – Strom / Fluss

 

Karl-Heinz Tritschler
geb. 1957 in Freiburg. Studien der Malerei, Kunsttherapie und Kunstpädagogik, sowie am Waldorflehrerseminar in Stuttgart. Seit 1998 Grundlagenforschung zur Unterrichtsmethode der Plastischen Theorie. Kulturpsychologische Studien zum "Erweiterten Kunstbegriff". Tätigkeit als Lehrer in den Fächern Kunst und Kunstgeschichte. Mitarbeiter der Omnibus GmbH für direkte Demokratie www.omnibus.org . Projektleiter der Omnibus-Initiative „Bildung und Demokratie – Schulberatung“. Seminarreisen und Aktionen in Luxor und auf dem Nil zum Thema: Joseph Beuys und Altägypten (Der Tod hält mich wach).

 

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