Archiv

Hope Field I - Vernetzung "Nach Oben"

22. September 2007

Kleinzell/Österreich

 

„Hoffen“ und „Hopfen“ haben den gemeinsamen Ursprung im mittelhochdeutschen Wort „Hoppen“: Aus Erwartung hüpfen – nach oben Streben. Die LandArt-Skulptur HOPE FIELD basiert auf einer agri-kulturellen Leistung, der landwirtschaftlichen Methode, die für den Hopfenanbau entwickelt wurde. Die Grundstruktur resultiert aus dem Verstehen der Grundbedürfnisse der Hopfen Pflanze: sie wächst bis zu 7 Meter senkrecht in den Himmel. Gleichzeitig funktioniert die LandArt Skulptur im Sinne einer Landschaftsakkupunktur, die einen Ort inspiriert. Das HOPE FIELD-Projekt erzeugt und symbolisiert Hoffnung. „Hope“ ist die Pflanze, die in dieser Netzwerkstruktur gedeiht. Schon der Bau der Landschaftsskulptur selbst bewirkt ein soziales Netzwerk, in dem Hopfenbauern, Migranten, Künstler und die dort lebende Bevölkerung miteinander kooperieren. Vorort entsteht durch die Skulptur ein nährendes Feld für soziale Verbindungen und Vernetzungen.

 

Durch gemeinsames Nach-Oben-Streben und Verknüpfen wurde die soziale Verknüpfungsstruktur Hope Field I in Kleinzell benützt und damit gemeinsam ein Gewebe aus Drahtverbindungen in den Himmel gezeichnet.


Persönliche Hoffnung und der Wille, zu helfen, funktioniert als Treibstoff für die gemeinsame Aktivität. Nur im Team-Work-Prozess kann eine solche Skulptur entstehen. Die Teilnehmer arbeiten dabei auf gemeinsamem Boden, an gemeinsamen Zielen. Beim Benützen der Skulptur – dem miteinander nach Oben Streben und Verknüpfen – wird ein Netzwerk aus Drahtverbindungen in den Himmel gezeichnet. Das HOPE FIELD funktioniert als Verknüpfungsstruktur wie eine soziale Nähmaschine.

 

Der aus Grosny nach Österreich geflohene Tschetschene Bislan Emiyev war im Jahr 2006 nach einem Anfangsaufenthalt im Auffanglager Traiskirchen ins Asylwohnheim Neufelden übersiedelt worden. Er wohnte dort zusammen mit seiner Frau und seinen drei Kindern. In Neufelden lernte er den Künstler Joachim Eckl kennen und wurde durch sein Engagement in sozialer wie kultureller Hinsicht zur zentralen Figur von ALLE IM SELBEN BOOT: Der Beginn der Verknüpfung seines Lebens-Netzwerks in Österreich zeichnet sich real wie symbolisch am Projekt HOPE FIELD ab. Seine Mitarbeit am Bau wie an der Verknüpfung der LandArt Skulptur waren der Treibstoff für die Verbindung mit Mensch und Land.

 

Mit Trish Dickinson, Rob Verschoor, Ina de Bruyn and Anabel Fornell-Watson arbeitet Joachim Eckl seit 2005 an der Entwicklung von Hope Fields für Palästina, Israel und Ägypten.

 

weitere Fotos bei flickrlogo